Welpen – klein, süß, ABER......“

 

Welpen - klein, süß, ABER.....

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir können verstehen, wenn Sie sagen, sie möchten keinen Hund mit ungewisser Vergangenheit und dass Sie aus diesem Grund lieber einen Welpen adoptieren möchten. Welpen machen Arbeit, und was genau da auf Sie zukommen kann (NICHT muss!), haben wir für Sie aufgelistet:

 

Stubenreinheit

Ein Welpe ist erst einmal grundsätzlich nicht stubenrein. Wenn ein Welpe geboren wird, kann er seinen Schließmuskel und seine Harnröhre noch nicht kontrollieren. Was raus muss, kommt auch raus. Der Mops z.B. kann dies erst zwischen der 12. und 16. Lebenswoche. Dh. sollte ihr Welpe wieder einmal in die Wohnung machen, bestrafen sie ihn nicht dafür, denn er kann sein Geschäft noch nicht einhalten. Statt dessen gehen Sie lieber mit ihm raus und loben ihn draußen dafür, wenn er was gemacht hat.

 

Überforderung

Grundlegend gilt für einen Welpen, dass Sie mit ihm nach dem Spielen, Fressen und Schlafen rausgehen, spätestens aber nach 2 Stunden. Aber bitte denken Sie daran, er ist noch ein Baby. Würden Sie ihr Baby einen Marathon laufen lassen? Nein. Wenn Sie mit ihrem Welpen raus gehen, gibt es eine Faustregel: Ist der Welpe 8 Wochen alt, gehe Sie bitte nicht länger als 5 Minuten mit ihm raus, für jeden weiteren Lebensmonat kommen 5 Minuten oben drauf, dh. ein 3 Monate alter Hund geht 10 Minuten, ein 4 Monate alter Hund 15 Minuten usw. Wird ihr Welpe auf dem Spaziergang müde, legt sich ständig hin oder aber ist völlig überdreht, beißt in die Leine, dann sind dies alles Zeichen dafür, dass der Spaziergang zu lang war.

 

Ruhephasen

Bitte geben Sie ihrem Welpen genügend Möglichkeiten zu schlafen. Auch erwachsene Hunde schlafen in der Regel 20 bis 22 Stunden pro Tag, doch vielen Hunden wird dieses natürliche Verhalten aberzogen, weil sie ständig überfordert werden bzw. keine Ruhe finden. Sollten Sie einen Welpen haben, der nicht abschalten kann, versuchen Sie ihn bitte nicht mit Spielen oder Lernaufgaben auszulasten, denn erfahrungsgemäß erziehen Sie sich damit einen hyperaktiven Hund. Gehen Sie lieber mit gutem Beispiel voran und seien sie ruhig, legen Sie sich ruhig mal für eine halbe Stunde auf die Couch und das regelmäßig.

 

Lernverhalten

Welpen können sich anfangs max. 2-5 SEKUNDEN konzentrieren. Wenn Sie ihrem Hund etwas beibringen, machen Sie nie mehr als 2-3 Wiederholungen und immer nur EINE Übung. Sollte der Welpe müde oder überdreht werden, unsicher, aggressiv oder Beschwichtigungssignale zeigen, ist dies ein Anzeichen dafür, dass Sie schon zu viel mit ihm gemacht haben. Spätestens jetzt sollten Sie aufhören und eine Ruhephase einlegen.

 

Sozialisierung

Bitte geben sie ihrem Welpen genügend Möglichkeiten Artgenossen kennen zu lernen. Hierzu empfiehlt sich besonders der Besuch einer Welpenspielgruppe.

 

Zahnwechsel

Wenn die Zähne ausfallen und die neuen kommen, so zwischen dem 4. und 6. Monat, juckt es den Hunden im Maul und viele Junghunde nutzen dann alles und jedes, um darauf rumzukauen. Sorgen Sie bitte dafür, dass ihr Hund genügend Möglichkeiten zum Kauen bekommt, denn dadurch fallen lose Zähne besser raus, neue Zähne festigen sich schneller UND Kauen wirkt beruhigend!

 

Pflegelphase

Nach dem Zahnwechsel haben sie nun einen pubertierenden Junghund, vergleichbar mit einem Jugendlichen, bei dem die Hormone verrückt spielen. Bei einigen Hunden geht diese Phase ohne größere Probleme vorbei, bei anderen wiederum wird auf einmal alles hinterfragt und  Kommandos, die schon lange gut klappten, werden nicht mehr befolgt. Seien Sie liebevoll, aber konsequent!

 

Wenn Sie das alles nicht abschreckt wünschen wir Ihnen viel Spaß und eine schöne Welpenzeit, doch sollten Sie bei einigen Punkten Bedenken oder ein ungutes Gefühl haben, so denken Sie doch vielleicht noch einmal über einen ausgewachsenen Hund nach. Viele ausländische Hunde sind auf deutschen Pflegestellen untergebracht, die die Tiere einschätzen können und ihre Ticks (wenn welche vorhanden sind) kennen.

Nur bitte kaufen sie keinen Hund beim nächsten Bauern, Hundehändler oder bei Hobbyzüchtern ohne Vereinszugehörigkeit - denn hier steht meist nur der Profit an erster Stelle, nicht aber das Wohl der Tiere. Danke.

 

Zum guten Schluss:

Sollte es ihr erster Welpe bzw. Junghund sein, empfiehlt es sich professionelle Hilfe in Form eines seriösen Hundetrainers zu holen. Neben Spielstunden empfiehlt es sich auch Erziehungskurse zu besuchen, denn hier lernt nicht nur ihr Hund, sondern auch Sie das einmaleins, um ein gutes Mensch-Hunde-Team zu werden.

 

Buchempfehlung:

Martina Albert: Hunde - Rätsel auf 4 Pfoten

 

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